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redaktion / 19.07.2017

Unterwegs auf Niederösterreichs Almen

Wo die Berge „weiter unten anfangen …“

Niederösterreich - ein Alpenland

Wenn man an Niederösterreich denkt, kommen einem nicht unbedingt als erstes Almhütten in den Sinn. Dennoch gibt es auch in diesem Bundesland viele davon, vor allem Schutzhütten und Schutzhäuser. Wie jedes Jahr haben wir einige Hütten ausgewählt, die ihre Gäste mit Spezialitäten aus der Region verwöhnen. Nach einer mehr oder weniger ausgiebigen Wanderung dorthin hat man sich eine Stärkung ja auch wirklich verdient!

 

 

Ich weiß zwar nicht warum, aber als Kind dachte ich, Österreichs größtes Bundesland wäre großteils Flachland mit einigen sanfteren Hügelchen. Vom Hörensagen waren mir zwar Semmering, Schneeberg- und Raxgebiet, das mystische Waldviertel, das fruchtbare Weinviertel, das abwechslungsreiche Mostviertel und das dichtbesiedelte Industrieviertel bekannt, viel mehr aber schon nicht. Erst als ich in Wien lebte und von dort aus viele Ausflüge mit dem Motorrad unternahm, „erfuhr“ ich im wahrsten Sinne des Wortes, wie reich an unterschiedlichsten Landschaften Niederösterreich ist. Natürlich gibt es viele ebene Gegenden, vor allem östlich und nördlich von Wien. Aber dass es hier – vor allem im Südwesten und Süden – auch enge Täler, Schluchten, Wasserfälle, Kletterwände und hohe, oft bis zum Gipfel bewaldete Berge gibt, war mir nicht bewusst.

 

Von weit unten ganz schön hoch hinaus

Die Berge Niederösterreichs mögen nicht so hoch sein wie in Tirol, Vorarlberg oder Salzburg. Dennoch überwindet ein Wanderer 1.346 Höhenmeter, wenn er z. B. von Göstling (532 m) auf den Dürrenstein (1.878 m) wandert. Diese erwanderte Höhe kann sich durchaus mit vielen Routen in den gebirgigen Bundesländern messen, denn vom Arthurhaus bei Mühlbach am Hochkönig (1504 m) auf den Gipfel (2.941) legt man beispielsweise auch nur rund 100 Höhenmeter mehr zurück! So gesehen ist der Ausspruch von Karl Tröstl, Besitzer der Eibl-Teichhütte, durchaus zutreffend: „Bei uns beginnen die Berge halt tiefer unten …“

 

Niederösterreich – ein Alpenland

Kaum zu glauben, aber die Alpen beginnen bereits am Bisamberg, einem 192 m hohen „Hügel“ in der Nähe von Klosterneuburg. Die Niederösterreichischen Voralpen ziehen sich vom Wienerwald bis nach Oberösterreich. Deshalb haben wir unsere Hüttentour auch im Wienerwald in der Nähe von Bad Vöslau beim Harzberger Schutzhaus gestartet. Je weiter südlich man kommt, umso höher werden die Berge. Die steirisch niederösterreichischen Kalkalpen bilden die Grenze zur Steiermark. Dort gibt es auch die meisten Almen und Almhütten. Bekannt sind z. B. die zehn „Eisenstraße-Almen“, die sich besonders um die Erhaltung des unberührten Naturraums bemühen. Zu dieser Interessengemeinschaft gehört auch die von uns besuchte Ybbstaler Hütte. Der höchste Berg Niederösterreichs, der 2.076 m hohe Klosterwappen, liegt in der Rax-Schneeberg-Gruppe.

 

Seit 1897 kann man mit der Schneebergbahn bequem das Hochplateau erreichen und von dort aus die umliegenden Gipfel mit ihren zahlreichen Almhütten und Schutzhäusern erstürmen. Aber auch Alm- und Weidewirtschaft ist auf Niederösterreichs Almen üblich, viele Almfeste und Veranstaltungen (wie z. B. der „Schweigen-Reigen“ im Wechselgebiet) bringen dem Besucher die Almwirtschaft näher (Terminfolder mit näheren Informationen gibt es kostenlos beim niederösterreichischen Alm- und Weidewirtschaftsverein, Tel. 05/0259 46700). Wir haben für Sie den „niederösterreichischen Bergsommer“ erkundet und haben uns in die Mostviertler Bergwelt begeben. Ötscher und Hochkar sind jedem ein Begriff. Wir waren jedoch auf weniger bekannten Bergen wie dem Hohenstein zwischen Traisen- und Pielachtal, dem Dürrenstein bei Göstling an der Ybbs und auf dem Eibl in Türnitz.

 

Im Wienerwald beginnen die Alpen!

Im Wienerwald haben wir auf dem Harzberg – auf stolzen 466 Metern Seehöhe – tatsächlich ein Schutzhaus ausfindig gemacht! Und weil der Wienerwald das Nordostende (oder andersrum: der Anfang) der Alpen ist, haben wir uns für dieses Schutzhaus entschieden, auch wenn man sich unter Almtour grundsätzlich etwas anderes vorstellt.

Der Wienerwald ist ein 45 km langes und 20 bis 30 km breites Mittelgebirge, das Höhenlagen von 300 bis zu knapp 900 Metern aufweist und fast gänzlich als Biosphärenpark ausgewiesen ist. Er dient den Wienern als beliebtes Naherholungsgebiet. Im Norden des Wienerwalds herrschen Buchen, Eichen und Hainbuchen vor, im Südosten bedecken meist Nadelwälder (Föhren, Fichten, Schwarzkiefern, Tannen und Lärchen) die hügelige Landschaft.

Ein Schutzhaus in niedrigen Gefilden – und dennoch mit Aussicht!

ausblick-vom-harzberg Zum 50-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. (1898) errichtete Stadtbaumeister Anton Kainrath auf dem Harzberg, dem Hausberg von Bad Vöslau, die „Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumswarte“. Damals wurde sie nur „Kaiser-Jubiläumswarte“ genannt, heute bezeichnet man sie oft als „Harzbergturm“. Der 21 Meter hohe Turm bietet nach Ersteigung der 120 Stufen einen wundervollen Panoramablick auf das Wiener Becken, das Leithagebirge und den Schneeberg.
 
Der Name des Harzbergs geht auf die ehemalige Harzgewinnung zurück, noch immer weisen viele Bäume Einkerbungen oder eine abgetragene Rinde auf. Ursprünglich war geplant, gleich nach dem Bau der Jubiläumswarte in der Nähe eine „Restauration“ zu erbauen. Weiterführende Dokumente darüber, wann das Schutzhaus tatsächlich errichtet wurde, liegen leider nicht vor. Allerdings sieht man es ohne Wohnungsanbau schon auf Postkarten aus dem Jahr 1913.
 

Frischer Wind durch neuen Pächter

 
schutzhaus-harzberg Das Schutzhaus Harzberg ist Eigentum der Gemeinde Bad Vöslau. 2009 wurde es aufwendig umgebaut und renoviert. Nachdem Wolfgang Zamazal 2015 den Vorpächter abgelöste hatte, führte er einige Änderungen ein, um das Schutzhaus als Ziel für Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler attraktiver zu machen. Teilweise wurden seine Ideen belächelt, aber mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass da mitten im Föhrenwald Kängurus hausen!
Seine 800 m2 große Kängurufarm hat der lange in Australien lebende Wirt aufgrund seiner Faszination für Beuteltiere 2015 gegründet. Die Station für Aufzucht, Pflege und Rehabilitation von Kängurus beherbergt zurzeit 10 Rotnackenkängurus (Bennett-Wallabys), davon 4 Weibchen, 3 Männchen sowie 3 „Joeys“ (Jungtiere aus diesem Jahr). Das Gehege ist während der Öffnungszeiten des Schutzhauses über die Terrasse frei zugänglich.

 

Schutzhaus Harzberg

Wolfgang Zamazal
Am Harzberg 1, 2540 Bad Vöslau
Tel.: 02252/70 757
Mobil: 0650/350 47 37
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag sowie Feiertag ab 10 Uhr, durchgehend warme Küche, ganzjährig geöffnet, Montag & Dienstag Ruhetag
Speis & Trank: z. B. Kaspressknödel (mit viel echtem Tiroler Graukas!) in der Suppe oder als Hauptspeise, Riesen-Erdäpfelrösti (22 cm) aus der Pfanne (z. B. mit Blunz’n und Kraut), Pferdeleberkäse mit Eierspeise usw., Omas Wurzelfleisch, Kärntner Kasnudeln (und Fülle-Variationen: Spinat, Bärlauch, Schwammerln, Mozzarella- Paradeiser), Eiernockerln, Käsespätzle, Kaiserschmarren, Palatschinken u. v. m.

Erreichbarkeit: mit dem PKW von Bad Vöslau (Langegasse, Harzbergstraße), geschotterte Forststraße bis zum Parkplatz beim Schutzhaus; 9 verschiedene Wanderwege von Bad Vöslau (Ausgangspunkt meist Kurpark/Tennisplätze, ca. 30 Minuten); Wanderung ab Sooß über die Waldandacht (einige Routen weisen aufgrund des kurzen, aber steilen Aufstiegs Stufen auf ); Wanderung vom Harzberg weiter auf die Vöslauer Hütte (45 Min.), Wanderweg rund um den Harzberg sowie zum weithin sichtbaren Steinbruch; mehrere Mountainbikestrecken (auch für Kinder)

Weitere Informationen: Über weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Umgebung informiert Sie der Tourismusverband Bad Vöslau, www.badvoeslau-tourismus.at

Herzensangelegenheit am Harzberg: Qualität, Frische und guter Geschmack!

Ein besonderes Anliegen ist der Familie Zamazal neben dem gemütlichen Ambiente einer Schutzhütte eine hohe Qualität bei Speisen und Getränken. Aus diesem Grund werden alle Mahlzeiten selbst und frisch zubereitet, was zwar etwas länger dauert, dafür aber einfach wunderbar schmeckt! Auch die Auswahl an Speisen (s. nächste Seite) ist für ein Ausflugslokal in dieser Lage eher ungewöhnlich: Selbst nach heftiger Kritik von früheren Gästen ließ sich Wolfgang Zamazal nicht beirren und bezeichnet sein Schutzhaus stolz als „schnitzel- und pommesfreie Zone“.
Weil Monika Zamazal gebürtige Kärntnerin ist, dürfen natürlich Kärntner Kasnudeln und verschiedenste saisonale Abwandlungen dieser Spezialität (gefüllt mit Fleisch, Spinat, Schwammerln usw.) auf der Speisekarte nicht fehlen. Besonderen Wert legt sie auf den schön gekrendelten Rand. Denn ein Sprichwort in Kärnten besagt: „A Diandle, dås net krendln kånn, kriagt koan Månn!“

 

Selbst gebraut ist halb gewonnen!

bierkracherl-harzberg Auch was die Getränkeauswahl angeht, ist das Angebot im Schutzhaus auf dem Harzberg außergewöhnlich. Besonders stolz ist der gebürtige Waldviertler Wolfgang Zamazal auf sein selbst gebrautes Harzberger Hausbier, das er mit seinem Schwager als Braumeister im Waldviertel braut und in den Sorten Märzen, Pils, Zwickl, Weizen und Braunes in schöne Bügelverschlussflaschen abfüllt. Dieses Bier konnte bei einem Blindtest des Falstaff 92 Punkte erreichen! Seit zwei Jahren füllt Wolfgang Zamazal auch alkoholfreie Kracherln in 0,3 l Bügelverschlussflaschen selbst ab. Die köstliche Erfrischung gibt es in den Sorten Himbeer, Orange, Zitrone, Kräuter und Cola, zusätzlich werden 16 außergewöhnliche Fruchtsäfte und -nektare angeboten, z. B. Stachelbeer-, Rhabarber-, Aronia- oder Quittennektar!

 

Gekrendelte Nudeln mit Eierschwammerlfülle

Gekrendelte Nudeln mit Eierschwammerlfülle

Zwischen Pielach- und Traisental

Diese niederösterreichische Region ist landwirtschaftlich geprägt. Die hügelige Landschaft mit ihren Streuobstwiesen ist bezeichnend für das Mostviertel – wo käme denn sonst das namensgebende Getränk her, wenn in der Gegend nicht die alten, bestens geeigneten Birnen- und Apfelsorten gedeihen würden! Während im Traisental auch Wein angebaut wird, ist das Pielachtal bekannt für seine zahlreichen Dirndlsträucher (= Kornelkirsche), deren Früchte zu feinen Spezialitäten verarbeitet werden. Die Tallagen gehen über in dicht bewaldete Hügel und mehr oder weniger hohe Berge, die meist ebenfalls bis zum Gipfel bewaldet sind. So auch der Hohenstein, unser nächstes Ziel.

Der Hohenstein (1.195 m)

Südlich von Lilienfeld befindet sich am Ende des kleinen Ortes Schrambach im Ortsteil Oberhof der Alpenvereinsstützpunkt, wo wir uns mit Norbert Lang, Margarete Niederhametner und Anita Fahrngruber treffen.
Die drei sind vom Alpenverein Sektion St. Pölten und begleiten uns auf den Hohenstein. Dieser zu den Türnitzer Alpen gehörende Berg überragt die ihn umgebenden Täler deutlich, seine ausgeprägt Felsmauer im Nordwesten hat ihm seinen Namen gegeben und ist auch vom Pielachtal aus zu sehen.

 

Grandiose Aussichten!

otto-kandlergipfelkreuz Oben am Gipfel befindet sich das Otto-Kandler-Haus, das mit zwei großen Terrassen quasi einen „Rundumblick“ und aufgrund seiner Gipfellage eine herrliche Aussicht bietet: An klaren Tagen kann man im Norden bis zur Donau und im Süden bis zu den Hochalpen sehen. Dieses Schutzhaus ist im Besitz des Alpenvereins, während die steilen Waldflanken des Hohensteins großteils dem Stift Lilienfeld gehören. 
Geführt wird die traditionelle und ursprünglich gebliebene Schutzhütte ehrenamtlich und abwechselnd von den Mitgliedern des Alpenvereins. Jedes Wochenende hat jemand anderer „Hüttendienst“ und verwöhnt die Gäste mit jeweils ganz speziellen Gerichten, die auf dem Holzofen zubereitet werden, und Schmankerln aus der Region.

 

Geschichte des Otto-Kandler-Hauses

ottokandlerhaus 1905 wurde das Otto-Kandler-Haus von einer alpinen Vereinigung namens „D’Ennsecker“ erbaut.alpenverein Bis es 1955 von der Alpenvereinssektion St. Pölten erworben wurde, wurde es erweitert und verfügt heute über eine Photovoltaik-Anlage für Strom. Allerdings muss das Wasser von der Feuerwehr auf den Berg gebracht werden, weil es bei der Hütte keine Quelle gibt. Übernachtungen sind gegen Voranmeldung möglich. Die Hütte verfügt über 12 Lagerbetten und einen Notraum, der ganzjährig geöffnet ist und außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung steht. Die umweltgerechte Hüttenbetreuung brachte 2007 die Zuerkennung des Umweltgütesiegels des Alpenvereins.

 

Zur Stärkung

Das Angebot auf der Speisekarte wechselt – je nachdem, wer gerade Hüttendienst hat. Verschiedene Suppen, Schweinsbraten aus dem Holzofen mit Semmelknödeln und Sauerkraut, Specklinsen, Chili und Ähnliches gehören jedoch zu den Standardgerichten. Und auch regionale Spezialitäten dürfen natürlich nicht fehlen. So serviert Margarete Niederhametner ihren Gästen gerne Bröselpudding mit Gewürzmost.

 

Otto-Kandler-Haus

Norbert Lang (stv. Obmann Alpenverein St. Pölten)
Margarete Niederhametner (Hüttenreferentin Otto-Kandler-Haus)
Mobil: 0664/528 67 33
Öffnungszeiten: Anfang Mai bis Ende Oktober, jeweils Samstag ganztags, Sonn- und Feiertag bis 16.00 Uhr
Speis & Trank: Schweinsbraten, Specklinsen, Chili, gefüllte Knödel, belegte Brote, Dirndlsaft und -schnaps, Apfel-/Birnenmost und Apfelsaft aus der Region …
Auszeichnungen: Qualitätspartner Hütten-NÖ, „Bergerlebnishütte 2016“, AV Umweltgütesiegel
Erreichbarkeit: zu Fuß oder im Winter mit Schneeschuhen, markierte Wanderwege sowohl vom Traisen- als auch vom Pielachtal aus, je nach gewähltem Ausgangspunkt ca. 2–3 ½ Stunden
Weiters: Rundwanderungen und Hütten-Übergänge (Eisenstein, Kaiserkogel) sind möglich; die Hütte ist Stützpunkt am Mariazeller Weitwanderweg 06 vom Nebelstein nach Mariazell
Facebook: Hohenstein.OttoKandler-Haus

Wo Wandern und Bergsteigen „Volkssport“ ist

ybbstalerhuetteweg In der Gegend zwischen Gaming und Göstling an der Ybbs, also schon weit im Süden am nördlichen Rand der Kalkhochalpen, ist angeblich jeder Zweite begeisterter Wanderer oder Bergsteiger und vier von zehn Urlaubern sind Wanderurlauber.
Die vielen Wanderwege zeugen davon, dass verschiedenste mehr oder weniger hohe Gipfel bezwungen werden wollen, und die idyllische Landschaft in Göstling, um den Lunzer See oder in Gaming lädt zu gemütlichen Wanderungen im Tal.

 

Seetal & Urwald am Fuße des Dürrensteins

 

Nicht nur die Einheimischen, auch die Urlauber schätzen die vielfältigen Möglichkeiten. Hier gibt es noch Wildnis pur. Die Naturwälder am Fuße des Dürrensteins sind großteils unter Schutz gestellt. Der Rothwald an der Südseite des Dürrensteins ist einer der letzten Urwälder Europas. Seit 2011 zählt das Areal in der Nähe des Lunzer Sees als „Märchenwald“ zu den „Sieben Waldwundern“ Österreichs.
Auch das während der Eiszeit entstandene, durch den Seetalgletscher ausgeschürfte wildromantische Seetal lockt Besucher wie Einheimische. Vom Schloss Seehof führt ein Forstweg vorbei am Mittersee und am Ludwigsfall hinauf zum märchenhaft schönen Obersee, von dort kann man weiter zum Gipfel des Dürrnsteins (1.878 m) wandern.

 

Die Ybbstaler Hütte auf dem Dürrenstein

ybbstalerhuette Etwa 500 Meter unterhalb des Gipfels liegt die Ybbstaler Hütte, dorthin und von dort aus sind zahlreiche anspruchsvolle Wanderungen möglich. Die Schutzhütte bietet 47 Schlafplätze und steht inmitten von Almwiesen. Die einstmals bewaldeten Hänge ringsum wurden durch die fürchterlichen Stürme 2008 arg in Mitleidenschaft gezogen – tausende Meter Holz wurden wie Streichhölzer geknickt und daraufhin natürlich sofort abgeholzt, um Borkenkäferbefall zu
 vermeiden. Ursprünglich als kleine Jagdhütte errichtet, wurde sie später vom Alpenverein (Sektion Austria) übernommen und wird im Sommer durchgehend bew

Ybbstal

irtschaftet .
988–1989 erfolgte eine Generalsanierung (Wasserleitung von der Lecksteinquelle bis zur Hütte, Solaranlage,Dreikammerkläranlage, seit 2007 vollbiologische Pflanzenkläranlage). Seit 2013 ist
 Inge Wurzer Pächterin der Ybbstaler Hütte. Mit Unterstützung ihrer Familie bewirtet sie die Gäste hauptsächlich mit Köstlichkeiten aus der Region – vom Birnenmost bis zum Schweinsbraten, vom Zirbenschnaps bis zum Alpen-Apfeltiramisu. Dafür wurde sie auch mit dem Gütesiegel „So schmecken die Berge“ ausgezeichnet.

 

„Sto’supp’n“ (Gestockte Rahmsuppe) mit Erdäpfeln

Stosuppn

Ybbstaler Hütte
Inge und Paul Wurzer (Pächter)
Tel.: 0664/988 68 01
E-Mail: yth@aon.at
Öffnungszeiten: von Anfang Mai bis Ende Oktober durchgehend geöffnet
Speis & Trank: Sto’supp’n, Schweinsbraten mit Kraut und Semmelknödeln, Kasspatzen mit Salat, Linsen mit Speck und Knödeln, Kaiserschmarren u. v. m.
Erreichbarkeit: verschiedene Wanderrouten auf den 1.878 m hohen Dürrenstein und auf den Notengipfel, z. B. vom Steinbachtal (2,5 Stunden), vom Lechnergraben über die Ybbstaler Hütte zum Dürrensteingipfel, zum Obersee, Mittersee und Lunzer See (ca. 8 Std.); von der Hütte weg zum Notengipfel (1 Std.); anspruchsvoll: die Alpintour Hochkar – Dürrenstein –Ötscher.
Weitere Informationen: Genaue Informationen über Wanderund Schitourenrouten sowie andere Freizeitaktivitäten:

Via Sacra, Eibl-Jet, Waldmarkweg & Co

Wenn man von Lilienfeld kommend Richtung Annaberg bei Mariazell fährt, liegt ungefähr auf halbem Weg Türnitz, direkt an der berühmten „Via Sacra“, der heiligen Straße nach Mariazell. Die sogenannte „Perle des Traisentals“ ist eine waldreiche Gemeinde des Voralpenlandes inmitten unverfälschter Landschaft, die noch stark landwirtschaftlich geprägt ist. Urlauber können hier die Natur genießen und unter vielfältigen Aktivitäten wählen: Es locken Radausflüge, der Bummelzug durch Türnitz, Promenadenwege, die Sommerrodelbahn „Eibl-Jet“, die Falkenschlucht oder Bergwanderungen (Türnitzer Höger, Eisenstein, Himmel, Kuchl-Alm, Eibl, Tiroler Kogel und Hohenstein) und ein Hüttenbesuch (immerhin gibt es in Niederösterreich stolze 121 bewirtschaftete Hütten und Schutzhäuser!!). Auch die Einzeletappen des rund 300 km langen „Waldmarkwegs“ sind sehr beliebt. Dieser Rundwanderweg umkreist die abwechslungsreiche, stimmungsvolle Wienerwald- und Voralpenlandschaft des Bezirkes Lilienfeld.

 

Schutzhaus Eibl-Teichhütte

Am Nordhang des Eibls liegt auf ca. 580 m Seehöhe der Hof der Familie Tröstl vulgo „Lug ins Reuth“. Auf dem 43 Hektar großen Hof züchtet Jungbauer Stefan mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern Charolais-Rinder und vermarktet das Rindfleisch direkt. Zur Landwirtschaft gehört auch eine Alm, die in einem schmalen, pistenartigen Streifen direkt vom Hof bis zum Gipfel des Eibls auf etwa 1000 m führt, dort betreibt die Tochter Katrin das Schutzhaus „Eibl-Teichhütte“.
Ursrprünglich war an dieser Stelle die Bergstation eines Holzschleppliftes, der allerdings nie in Betrieb genommen wurde, weshalb die Familie Tröstl ab 1995, nach Errichtung des Speicherteiches, welcher der Hütte auch den Namen gab, die Bergstation zu einem Buschenschank umbaute. 1997 wurde zugebaut und seit 1999 wird die Eibl-Teichhütte als Schutzhaus geführt. 2011 wurde das Schutzhaus durch einen Brand vollkommen zerstört, aber anschließend wieder neu aufgebaut. Die Hütte erfreut sich aufgrund ihres reichhaltigen Angebots an Hausmannskost großer Beliebtheit, viele Produkte stammen vom eigenen Bio-Bauernhof bzw. aus der Region, z. B. selbst gemachter Apfel-, Dirndl-, Holunderblütensaft, Most und Schnäpse, Bauerng’selchtes und Speck, selbst gebackenes Bauernbrot und Mehlspeisen und natürlich Rindfleisch von den eigenen Charolais-Rindern.
Der Aufstieg ist familienfreundlich, auf der Hütte gibt es einen großen Spielplatz und einen Streichelzoo, im Winter ist die Hütte beliebter Ausgangspunkt für Skitouren oder Rodelnachmittage. Im Schutzhaus können bis zu 30 Personen im Matratzenlager und in zwei Zimmern (je 4 Betten) übernachten. Weiters bietet Familie Tröstl ein Freizeitangebot für Schulen, Jugendliche und Erwachsene: „Erlebnis Alm“ soll den Gästen ein realistisches Bild der Almwirtschaft vermitteln, Einblick in den vielseitigen Lebens- und Naturraum „Alm“ ermöglichen und die Arbeitswelt der Almbauern sowie die Herstellung bäuerlicher Produkte auf der Alm näherbringen. Die Eibl-Teichhütte wurde 2016 als „Bergerlebnis- Hütte“ ausgezeichnet.

 

Gemischter Suppentopf

Suppentopf

Schutzhaus Eibl-Teichhütte

Karl, Hedwig, Katrin und Stefan Tröstl
Mariazellerstraße 59/2
3184 Türnitz
Tel.: 0676/47 68 246 od. 0664/52 23 375
Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
Speis & Trank: Rindfleischspezialitäten vom eigenen Hof (z. B. Tafelspitz, Rindfleischsalat, manchmal auch Rindsbraten, Rostbraten, Rindsrouladen, Ragout, Gulasch …), selbst gemachte Bratwürstel, Jausenspezialitäten, Schafkäse, gefüllte Knödel, hausgemachte Mehlspeisen, Kuchen und Torten u. v. m.
Erreichbarkeit: ab Eibl-Jet-Talstation über Berghäuser ca. 2 Std.; familienfreundlicher Aufstieg über einen kinderwagentauglichen Wanderweg in 1,5 Std., Waldmarkweg mit vielen Einzeletappen; Rundwanderung Annaberg – Tirolerkogel – Eibl – Türnitz (ca. 6 Std.)
Weiters: Informationen über weitere Wandermöglichkeiten und Freizeitaktivitäten unter www.troestl.info, bei der Gemeinde Türnitz (Folder „Wanderbares Türnitz“ unter www.tuernitz.gv.at) bzw. www.viasacra.at/via-sacra oder www.annaberg.info/tourismus-information

Weitere Infos:

 
Kochen & Küche August 2017

 

 

 

 

 

 

 

 

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