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lilian / 24.09.2018

Getreide - eine wertvolle Energiequelle

Teil 8: Hirse

Die Herkunft der Hirse ist nicht eindeutig nachzuweisen; sie könnte ursprünglich aus der Mongolei, aus China oder aus Indien kommen. Unter dem Begriff Hirse werden mehrere unterschiedliche Arten zusammengefasst, darunter die zu Nahrungszwecken verwendeten Rispen- und Kolbenhirsen. Die meisten Hirse-Arten umfasst die Gattung Panicum mit rund 500 Spezies weltweit. Davon sind jedoch nur vier in Europa und Österreich heimisch. In Afrika, dem Vorderen Orient und in Indien gilt Hirse als das wichtigste Grundnahrungsmittel.

Hirse - gesundes Korn
Hirse - gesundes Korn aus der Familie der Gräser

Hirse – wertvolles Grundnahrungsmittel

War die Hirse auch in unseren Breiten früher ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung, so gilt sie in vielen Regionen auf der Welt nach wie vor als bedeutendstes Grundnahrungsmittel.

Botanisches

Hirse zählt zur Familie der Gräser und ist eine Kulturpflanze mit relativ kurzer Vegetationsdauer. Sie bevorzugt einen humosen Sandboden und zur Zeit der Aussaat höhere Temperaturen. Die kleinen gelben Körner sind von einer Deckspelze fest umschlossen und müssen vor ihrer Verwendung geschält werden. Teilweise wird das Getreide schon geschält importiert und wegen der goldgelben Farbe unter dem Namen Goldhirse verkauft.

Inhaltsstoffe der Hirse

Entspelzte, geschälte Hirsekörner enthalten pro 100 g ca. 10 g Eiweiß, jedoch kein Klebereiweiß (Gluten), weshalb sich Hirse und Hirseerzeugnisse auch für Gluten-Allergiker eignen. Weiters enthalten 100 g entspelzte Hirsekörner ca. 70 g Kohlenhydrate, 4 g Fett, der Großteil davon ungesättigte Fettsäuren, 4 g Ballaststoffe und ca. 13 g Wasser. Hirse ist reich an Vitamin E, K und B sowie Mineralstoffen (v. a. das für Haut, Bindegewebe, Haare und Nägel günstige Silizium, Magnesium, Phosphor, Kalzium und Kalium sind hervorzuheben). Der Großteil des Siliziums befindet sich allerdings in der Spelze bzw. Schale, die vor dem Verzehr entfernt wird. Außerdem enthält Hirse die Spurenelemente Eisen (günstig für die Blutbildung), Kupfer, Fluor, Mangan und Zink. Um das Eisen in der Hirse besonders gut aufnehmen zu können, ist es günstig, Hirse mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln, wie z. B. Paprika oder Obst, zu kombinieren.

Hirse in der Küche

Hirse eignet sich mit ihrem feinwürzigen Geschmack als Beilage, lässt sich aber auch für Suppen, Aufläufe und Breie gut verwenden. Die Körner sollten vor dem Kochen in einem Sieb unter fließendem, heißem Wasser abgespült werden. Da Hirse beim Kochen stärker aufquillt, als man das von Reis gewohnt ist, braucht man etwas mehr Wasser. Bei Hirse beträgt das Mengenverhältnis 1 Teil Hirse auf 2,5 Teile Wasser, bei Reis 1 : 2. In ca. 25 Minuten sind Hirsekörner gar. Anschließend sollten sie noch ca. 15–20 Minuten bei zugedecktem Topf quellen.

 

Neben dem ganzen Korn wird Hirse auch in Form von Flocken, Grieß oder Mehl im Handel angeboten. Hirseflocken eignen sich z. B. für Müslis oder Breie, Hirsemehl für Süßspeisen oder Gebäck. Da das Hirsemehl kein Klebereiweiß besitzt, eignet es sich alleine nicht zum Brotbacken. Es wird jedoch gerne mit Weizenmehl gemischt. Aufgrund der hohen Wasseraufnahmefähigkeit sorgt es dafür, dass Brote lange saftig und frisch bleiben. Gelagert wird Hirse am besten lichtgeschützt in einem verschlossenen Gefäß, wie z. B. in einem Glas.

 

Die Rezepte und Fotos auf den folgenden Seiten stammen aus diesem Buch:

 

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ISBN 978-3-7020-1651-7
Bernadette Baumgartner / Birgit Hauer / Christine Mahringer-Eder / Eva Mayrwöger / Anna Obermayr
DINKEL, AMARANT, QUINOA & CO.
Korngesunde Köstlichkeiten

176 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 21 x 28 cm, Hardcover
€ 19,90

 

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Die Rezepte mit Hirse:

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Hirsekuchen mit Topfen

Foto: A. Jungwirth

J_Hirsenockerl.jpg

Hirsenockerln

Foto: A. Jungwirth 

AH_Hirsekn%C3%B6del.jpg

Hirseknödel mit Pilzen

Foto: A. Husar

 

Kochen & Küche Oktober 2018

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