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redaktion / 10.01.2024

Superfood I – die Exoten

Die exotischen Alleskönner-Lebensmittel

Superfood ist „in“. Es soll uns schön, schlank und vital machen und unserem Körper den ultimativen Gesundheitskick verleihen. Der Konsum von Superfood soll helfen, Krankheiten vorzubeugen und den Alterungsprozess zu verlangsamen.

Die neuen Alleskönner-Lebensmittel

Superfood ist „in“. Es soll uns schön, schlank und vital machen und unserem Körper den ultimativen Gesundheitskick verleihen. Der Konsum von Superfood soll helfen, Krankheiten vorzubeugen und den Alterungsprozess zu verlangsamen.

 

Doch was ist eigentlich Superfood?

Als Superfood werden Lebensmittel bezeichnet, deren Verzehr für Gesundheit und Wohlbefinden als besonders förderlich erachtet wird, da sie einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben sollen. Viele der derzeit als Superfood angepriesenen Nahrungsmittel sind exotischen Ursprungs und sind aus Transport- und Haltbarkeitsgründen nur in getrockneter Form, als Pulver oder Kapseln auf dem Markt.

Ein Ausflug ins Reich des Superfood

  • Aronia-Beeren (Apfelbeeren, Ursprung: östliches Nordamerika) werden frisch oder getrocknet, als Saft oder als Beigabe in anderen Lebensmittelprodukten angeboten. Sie enthalten Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Aronia-Beeren sollen vornehmlich antidiabetisch, entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral wirken.
  • Die Acerolakirsche (Ursprung: Brasilien) ist bei uns als Saft, Pulver oder als Kapseln erhältlich. Neben einem sehr hohen Gehalt an Vitamin C enthalten die Früchte Mineralstoffe, Ballaststoffe und  Pektine. Acerolakirschen sollen den Appetit dämpfen, das Immunsystem stärken, vor Zellschäden schützen und dem Alterungsprozess entgegenwirken. 
  • Die Früchte des Camu-Camu-Strauches (Ursprung: westliche Amazonasregion, Peru) weisen einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt auf und punkten mit Antioxidantien und Aminosäuren. Sie sollen antioxidativ, adstringierend und beruhigend wirken, versprechen Linderung bei Viruserkrankungen oder Entzündungen, sollen die Abwehrkräfte stärken und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Bei uns sind Camu-Camu-Früchte in getrockneter Form als Pulver oder als Kapseln erhältlich.
  • Chía-Samen (Ursprung: Mexiko) enthalten einen sehr hohen Anteil an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren, welche u. a. zur Regulierung des Blutdrucks und des Sauerstoffaustauschs zwischen Blutgefäßen und Geweben, zur Erhaltung der Fließfähigkeit des Blutes, zur Aktivierung oder Hemmung von Gerinnungsprozessen und zur Neubildung von Blutgefäßen notwendig sind. Sie sind reich an Eiweiß sowie Antioxidantien, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen.
  • Goji-Beeren (Ursprung: China, Tibet) kommen ursprünglich aus Asien und sind als Trockenfrucht, Saft, Pulver oder in Kapselform erhältlich. Neben Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen enthalten sie Spurenelemente, Aminosäuren und verschiedene Antioxidantien. Sie werden bei hohem Blutdruck, Blutzucker, bei Augenproblemen, zur Unterstützung des Immunsystems und zur Vorbeugung gegen Krebs angewandt.
  • Der Granatapfel (Ursprung: West- und Mittelasien)  enthält Mineralien, Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders Letztere sollen an den Herzkranzgefäßen eine schützende Wirkung gegenüber LDL-Cholesterin entfalten und krebsvorbeugend sein. Phytoöstrogene versprechen Wechseljahresbeschwerden bei Frauen zu lindern. Granatäpfel sind als rohe Frucht erhältlich, aber auch als Muttersaft, Pulver oder Kapseln.
  • Die Maca-Knolle (Ursprung: Peru) enthält einen hohen Anteil an Aminosäuren, Mineralstoffen und Fettsäuren. Sie zählt zu den Substanzen, die in der Naturheilkunde Adaptogene genannt werden. Adaptogene erhöhen die Widerstandskraft des Organismus gegen hohe Belastungen, Stress oder ängste und kurbeln die Selbstheilungskräfte an. MacaPulver kann Müslis, Säften, Tees oder Joghurt beigemischt werden.
  • Matcha-Tee (Ursprung: China) ist feinst gemahlener grüner Tee. Er enthält Vitamine, Mineralstoffe, Proteine sowie eine hohe Anzahl an Antioxidantien. Er soll den Alterungsprozess verlangsamen und sogar verjüngend wirken, Zellen erneuern, den Stoffwechsel aktivieren, eine entzündungs- und krebshemmende Wirkung haben sowie bei Hautkrankheiten, Diabetes und Fettleibigkeit helfen.
  • Weizengras ist reich an Vitaminen, Antioxidantien und Aminosäuren. Es soll entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und gegen schmerzhafte Gelenke, Bronchitis, Infektionen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Blasenentzündungen, Gicht, rheumatische Schmerzen und chronische Hauterkrankungen helfen.

Fazit: Superfood – ja oder nein?

Auch wenn viele Anbieter uns dies suggerieren – Superfood wird wohl kaum unser Wohlbefinden signifikant steigern oder Krankheiten heilen. Durch die extrem positiv besetzte Bezeichnung „super“ kann außerdem der Eindruck entstehen, dass ausschließlich jene Lebensmittel gesund seien und andere auf einmal nicht mehr. Doch bei den meisten als „Superfood“ bezeichneten Lebensmitteln handelt es sich oftmals um exotische Früchte, die auf Grund der langen Transportwege als hoch verarbeitete Produkte bei uns ankommen.

Natürlich kann man hin und wieder eines dieser Produkte ausprobieren, doch sollte man einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse – am besten aus dem heimischen Raum – den Vorzug geben und, wenn man sich zum Kauf von Superfood entschließt, unbedingt auf einen ökologischen und umweltschonenden Anbau achten. Hier finden Sie eine kleine Liste mit heimischem Superfood.

 

Rezepte:

Quittenkuchen mit Granatapfel

Brokkoli-Karfiol-Suppe mit Matcha

Hühnerfilet mit Granatapfelsauce

Goji-Kakao-Creme

Aronia-Sprossenbrot

 

Weitere Infos:

Gesund genießen - Gesunde Rezepte

Heimische Superfood Rezepte

 

 

Buchtipp: 

ISBN 978-3-7020-1581-7
Daniela Grach/Caroline Schlinter/Marlies Wallner/Nicole Zöhrer
SCHWARZBUCH SUPERFOOD
Heiße Luft und wahre Helden

87 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover
€ 9,95

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