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lilian / 29.05.2019

Was die Milch mit Psychologie zu tun hat

Bio und die Glasflasche gewinnen an Bedeutung

 

Am Samstag ist Weltmilchtag. Grund genug, der Milch besondere Aufmerksamkeit zu schenken, denn kaum ein anderes Lebensmittel steht so sehr für Frische und Natürlichkeit.  Das AMA-Gütesiegel und das AMA-Biosiegel sichern die Qualitätsanforderungen verlässlich ab.

Gallerie-Auswahl, Bild 1 klein.
Fotocredit: AMA/APA/Tesarek

Sowohl für Landwirte als auch für Milchverarbeitungsbetriebe gibt es Kriterien, die in den AMA-Richtlinien definiert sind. 28.000 Betriebe mit 530.000 Milchkühen sowie sämtliche bedeutende Molkereien nehmen am AMA-Gütesiegel und AMA-Biosiegel teil.

 

Ziel der Landwirte: Beste Rohmilchqualität

Alle AMA-Milchbauern achten auf hohe Rohmilchqualität durch besondere Hygiene bei der Milchge-winnung und schnelle Kühlung. Die AMA-Richtlinien regeln auch die Haltung der Kühe und Kälber, die Fütterung sowie das Gesundheits- und Betriebsmanagement. Ein großer Teil der Betriebe (81 Prozent der Kühe im Programm) nimmt am weiterführenden, freiwilligen Qualitätsprogramm "QS Kuh" teil.

 

Acht Mal im Jahr wird die Milch jeder Kuh auf Zellzahl, Fett- und Eiweißgehalt sowie wei-tere Qualitätsparameter untersucht. Daraus lassen sich Schlüsse auf Eutergesundheit, Frische, Natürlichkeit und Leistung ziehen. "Ziel der Richtlinie ist die höchstmögliche Rohmilchqualität, denn sie ist der Rohstoff für sämtliche Milchprodukte", erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

 

Kontrollergebnisse 2018

6.460 Milchkuhbetriebe wurden im Jahr 2018 kontrolliert, das sind rund 25 Betriebe pro Werktag. Siebzig Prozent schafften die Überprüfung ohne eine einzige Beanstandung, bei 28 Prozent wurde Verbesserungspotenzial aufgezeigt, das sich zum Großteil auf Dokumentation oder die Sauberkeit des Stalls oder anderer Einrichtungen bezieht. Bei ca. zwei Prozent der Betriebe lagen deutliche Abweichungen vor, das erforderte umfassende Beratungen zur Optimierung. 13 Bauernhöfe wurden von der Milchlieferung gesperrt.

 

1.Güteklasse am Ende der Mindesthaltbarkeit

Für die teilnehmenden Molkereien gelten Qualitätsstandards, die über den gesetzlichen Bestimmun-gen liegen. Beispielsweise ist bei den mikrobiologischen Anforderungen eine absolute Nulltoleranz hinsichtlich Listerien gefordert. Auch die chemisch-physikalischen und sensorischen Anforderungen sind definiert. Mindestens einmal im Quartal muss ein Milchprodukt aus einer Pro-duktgruppe im Labor analysiert werden, sowohl beim Einlangen des Produktes als auch am Ende der Mindesthaltbarkeit. Hier gilt die oberste Qualitätsstufe, also die erste  Güteklasse als Maß der Dinge. "Selbst am Ende der Mindesthaltbarkeitsfrist muss diese Top-Qualität gewährleistet sein und die Milch einwandfrei schmecken", so Blass. In Summe bedeutet das rund 10.000 Einzelanalysen pro Jahr alleine bei Milchprodukten.

 

Bio und Glasflasche punkten

Erfreulicherweise gehen die Qualitätsproduktion und das steigende Qualitätsbewusstsein der Milch-trinker Hand in Hand. Keine andere Warengruppe verzeichnet einen so hohen Bio-Anteil wie Frisch-milch. Fast jeder dritte Liter Frischmilch wird im Lebensmittelhandel in Bio-Qualität gekauft. Auch ESL-Milch und Naturjoghurt liegen mit 24 bzw. 25 Prozent weit über dem durchschnittlichen Bioan-teil von neun Prozent (Chart 1).
Der Trend zu Natürlichkeit zeigt sich auch an der Renaissance der Glasflasche. Diese Verpackungs-form konnte seit ihrer Einführung vor etwas mehr als einem Jahr sieben Prozent Anteil im Milchregal erreichen (Chart 2). Der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch ist sehr stabil und liegt bei rund 77 Kilo-gramm (Chart 3). Die Österreicher lieben es offenbar traditionell, pflanzliche Alternativen zu den klassischen Milchprodukten machen derzeit rund zwei Prozent in diesem Segment aus (Chart 4).

 

Die Charts zum Download finden Sie hier.

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