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redaktion / 23.04.2015

Wissenswertes: Spargel

Spargel – leicht, gut und gesund!

Spargel (Asparagus officinalis) gehört zur Familie der Liliengewächse. Die mehrjährige Staude wird etwa einen Meter hoch und hat einen holzigen Wurzelstock. Die Spargelknospen beginnen an der Oberseite der Wurzel zu treiben.

Im Frühjahr (ab einer Bodentemperatur von 15 °C) treibt der Wurzelstock viele fingerdicke Sprossen von weißer Farbe, die grün werden, sobald sie ans Tageslicht kommen.

 

Weißer und grüner Spargel

 

Weißer Spargel hat ein typisch feines Spargelaroma, ist sehr zart und hat im Vergleich zu anderem Spargel wenig Bitterstoffe. Die Sprossen werden durch Erdwälle (Dämme) gegen das Sonnenlicht geschützt. Weißer Spargel wird also 20 bis 25 cm unter dem Erdboden abgestochen.
Grüner Spargel wird ohne Dämme kultiviert, ist zart und fein, aber intensiver im Geschmack. Er wird zunehmend beliebter und immer häufiger angebaut. Lag der Anteil des grünen Spargels früher noch bei ein bis zwei Prozent, ist er heute bei über zehn Prozent.

 

Spargel – leicht, gut und gesund!

Kaum ein anderes Nahrungsmittel ist so kalorienarm wie Spargel. Er besteht zu 90 %aus Wasser und enthält dennoch viele wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. 100 g Spargel enthalten nur 18 Kalorien. Spargel ist reich an Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Für Menschen mit Magenproblemen ist der Spargel das ideale Gemüse, da er keinerlei Inhaltsstoffe enthält, welche die Schleimhaut reizen würden. 
Spargel enthält Provitamin A, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C (vor allem in den Spross-Spitzen) und ist eine ausgezeichnete Quelle für Folsäure. Folsäure ist ein 1941 entdecktes, hitze- und lichtempfindliches, wasserlösliches Vitamin der B-Gruppe. Es teilt die Zellen, bildet sie neu und aktiviert das Wachstum. Folsäure wirkt Schlaganfällen, Herzinfarkten und Thrombosen entgegen. Besonders vor und während der Schwangerschaft ist eine ausreichende Folsäureversorgung der werdenden Mutter von größter Wichtigkeit für die Gesundheit des ungeborenen Kindes. 

500 g Spargel würden den Tagesbedarf an Vitamin C und Folsäure zu 100 %, an Vitamin E zu 90 %, an Vitamin B1 und B2 zu 50 % decken.

 

ZU DEN SPARGELREZEPTEN

 

Spargel in der Naturheilkunde
Spargel gilt in der Naturheilkunde als blutreinigend. Er regt den Stoffwechsel an, schwemmt Giftstoffe aus dem Körper, unterstützt die Leber-, Nieren- und Lungenfunktion und verleiht der Haut ein samtiges, reines Aussehen. Spargel wirkt entwässernd und entschlackend. Er ist ein gutes Mittel bei Verstopfung und wirkt sich positiv auf Herz und Kreislauf aus. Dennoch sollten Menschen mit Neigung zu Nierensteinen und hohen Blut-Harnsäurewerten Spargel nur selten genießen.
Geschmacklich außergewöhnlich

Seinen typischen Geschmack erhält der Spargel durch die Asparaginsäure, die auch äußerst wichtig im Harnstoffzyklus ist und die Nierenfunktion stimuliert. Nach dem Spargelverzehr bekommt dadurch der Urin einen besonderen Geruch.

 

Tipps zu Einkauf und Zubereitung von Spargel
  • Die Spargelstangen müssen hell und fest sein. Sie dürfen keine braunen Flecken aufweisen.
  • Schnittstellen kontrollieren: Erkennungszeichen für erntefrischen Spargel sind saftige Schnittstellen. Diese dürfen nicht schimmlig oder eingetrocknet sein. Werden die Schnittstellen zusammengedrückt, sollte Saft herauskommen.
  • Die Spitzen sollen geschlossen sein, ansonsten zerkochen sie zu schnell.
  • Den Spargel nur kurz waschen und nicht im Wasser liegen lassen.
  • Zum Schälen am besten einen Gemüseschäler oder einen Spargelschäler verwenden.
  • Weißen Spargel knapp unter dem Kopf beginnend zum Ende hin schälen, Enden abschneiden.
  • Beim grünen Spargel reicht es meist, die Enden abzuschneiden und die Stangen nur am unteren Drittel zu schälen.
  • Die Schalen vom Spargel nicht wegwerfen, sondern auskochen und den abgeseihten Sud anderweitig (z. B. für Suppen, Aspik usw.) verwenden.
  • Achten Sie darauf, heimischen Spargel zu kaufen: Die weißen und grünen Stangen sind ein Hochgenuss, wenn sie frisch gestochen, knackig, zart und ohne große Umwege in die Küche und auf unsere Teller gelangen.

 

Lagerung von Spargel
Spargelstangen halten sich, in einem feuchten Geschirrtuch eingeschlagen, im Gemüsefach des Kühlschrankes zwei bis drei Tage. Bewahren Sie Spargel nie trocken oder warm auf. Er würde sich in kürzester Zeit verfärben und einen bitteren Geschmack bekommen. 
Spargel eignet sich auch zum Tiefkühlen. Er wird geschält und roh eingefroren. Für die Zubereitung nicht auftauen, sondern in gefrorenem Zustand direkt in kochendes Wasser legen.

 

Landwirtschaftliche Produktion
In ganz NÖ wurde 2014 auf einer Fläche von ca. 410 Hektar Spargelanbau betrieben. Die Böden müssen einen hohen Humusgehalt aufweisen. Zwischen der Donau im Süden, der March im Osten, dem Weinviertler Hügelland im Norden und Wien im Westen wächst der bekannte Marchfelder Spargel g.g.A., das Leitprodukt der gleichnamigen GenussRegion. Die Erntemenge betrug 2014 in Niederösterreich rund 1545 Tonnen (1260 Tonnen weißer Spargel und 285 Tonnen grüner Spargel). Vergleicht man die Produktionsmenge mit der gesamten Inlandsproduktion, so ist ersichtlich, dass ca. 66 % der österreichischen Spargelmenge in Niederösterreich erzeugt wird. (Quelle: Statistisches Zentralamt)

 

Spargelernte ist Handarbeit!

Üblicherweise erfolgt die Ernte von Anfang/Mitte April bis zum 24. Juni, dem Johannistag. Spargel wird behutsam von Hand geerntet, genau sortiert und gekühlt gelagert. Die Vermarktung des Spargels erfolgt innerhalb von 24 Stunden österreichweit. In den ersten beiden Jahren bringt eine Spargelkultur noch keinen Ertrag. Die Arbeit des Bauern ist sehr intensiv, denn das Unkraut muss ständig bekämpft und ein Befall der Pflanzen durch Schädlinge oder Krankheiten verhindert werden. Eine Spargelanlage bringt acht bis zehn Jahre vollen Ertrag. Danach wird die Ausbeute zu gering. Bis heute kann noch keine Maschine die händische Arbeit ersetzen.

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