Kürbiskernöl-Championat 2023–2024

Der Mailandsaal der Landesberufsschule der Kulinarik & Tourismus in Bad Gleichenberg war auch dieses Mal der Schauplatz für die Champions-League der besten Kernöle des Landes. Der Gastgeber lieferte Gaumenfreuden der besonderen Art ab und würdigte sowohl Saal als auch Sieger. Auch bei der Siegerehrung im Rahmen des Kürbiskernöl-Championats 2023–2024 spielte der Bezirk mit zwei Podestplätzen eine wichtige Rolle. 

BAD GLEICHENBERG. Ein Staraufgebot der Kulinarikszene war an der Landesberufsschule Bad Gleichenberg bzw. im Mailandsaal angesagt. Aber der "Star" des Abends war einmal mehr das Steirische Kürbiskernöl. Beim Kürbiskernöl-Championat kürte eine 66-köpfige Jury aus den Top-20-Ölen des Landes die Besten der Besten. 

Lokalmatadoren in Jubelpose beim Championat

Die Veranstalter aus Reihen der Landwirtschaftskammer und der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl konnten am Ende Lokalmatadoren bzw. Produzenten aus dem Bezirk gratulieren. Platz eins und damit den Titel „Kürbiskernöl-Champion 2023/24“ in dieser Königsdisziplin holten sich Christine und Robert Faßwald aus St. Peter am Ottersbach, für die „Qualität über alles geht“. Über Platz zwei freuten sich – auch aus der Südoststeiermark – die Kernölprofis Marlies und Reinhard Walter aus St. Stefan im Rosental, für die mit dem Stockerlplatz ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Platz drei ging in den Nachbarbezirk Leibnitz, nämlich an Natascha und Josef Kowald aus Neudorf ob Wildon. Als Erfolgsrezept nennen sie „leidenschaftliche Qualitätsarbeit“.

Überraschte Champions

„Mit diesem großen Sieg haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir geben für unser Kürbiskernöl das Beste und tun das auch künftig“, betont Robert Faßwald. Und Christine Faßwald, die mit unterdrückten Freudentränen gekämpft hat, ergänzt: „Qualität bei allen Arbeitsschritten – am Acker, beim Putzen, Waschen und Trocknen, Lagern und Pressen der Kerne – das ist unser Credo.“

Seit 28 Jahren sind sie nunmehr wahre Kürbiskernöl-Profis, Sohn Stefan (32) wird das Werk der Eltern weiterführen. Interessant: Das heurige Kürbisjahr war für die frischgebackenen Champions eigentlich „ein Horror“. Rund 400 Pflanzen pro Hektar sind aufgelaufen statt 17.000, der Neuanbau war kostenintensiv und wegen des Hagels und Hochwassers blieben zuletzt nur etwa vier Fünftel der erhofften Ernte. „Uns rettet die gute Kernernte des Vorjahres, sodass wir zumindest unsere Stammkunden versorgen können“, so Robert Faßwald. Das Champion-Kürbiskernöl – erhältlich ab Hof und via Bestellungen Versand – ist also knapp. 

Lohn der Qualitätsarbeit

"Dieser Erfolg tut uns gut, weil damit unsere Arbeit aufgewertete wird“, freuen sich Marlies und Reinhard Walter über den herausragenden zweiten Platz. Ein Traum ist für den Familienbetrieb wahr geworden. Die Eltern Erika und Franz helfen noch tatkräftig am Betrieb mit und auch die Kinder Johannes, Lorenz und Miriam tragen das Kernöl-Gen in sich. „Wir sind sehr stolz. Der Titel Vize-Champion ist der Lohn für unsere konsequente Qualitäts-Arbeit“, betonen die Ausgezeichneten. Erste Gedanken an eine Ausweitung des Kürbiskernölanbaus bahnen sich schon den Weg.

Und die Bewerbsdritten? "Wir sind leidenschaftliche Kürbisbauern und feilen ständig an unserer Top-Qualität“, verraten Natascha und Josef Kowald ihr Erfolgsrezept, das sie von ihren Eltern sowie Schwiegereltern vorgelebt bekommen haben. Höchste Sorgfalt vom Anbau über die Pflege und Ernte ihrer Kürbiskulturen bis zum Waschen, Trocknen, Lagern sowie Pressen der Kerne ist eine Selbstverständlichkeit und zugleich Leitsatz. Das „außergewöhnlich schwierige“ Kürbisjahr 2023 haben sie schließlich mit einer durchschnittlichen Ernte abgeschlossen.

Die besten 20 Kürbiskernölbetriebe

Wie jedes Jahr wieder wurden im Zuge des Championats aus den vorselektierten 20 besten Betrieben die Champions gekürt. Beurteilungskriterien waren dabei Farbe (Kernöl is dunkelgrün mit einem leichten roten Schimmer), Viskosität (bestes Öl fließt dickflüssig vom Löffel), Geruch (das Öl sollte frisch und nussig duften) und Geschmack (auch am Gaumen schmeckt gutes Öl frisch, nussig, mit leichten Schokotönen und Aromen von Brotrinde) der Öle. 

Die Top-20-Kürbiskernöl-Erzeuger: 

• Norbert Brauchart, St. Peter im Sulmtal
• Peter Moser, EMK Handel, Eibiswald
• Robert und Christine Faßwald, St. Peter am Ottersbach
• Franz Götz, St. Veit in der Südsteiermark
• Hannes Gründl, Gabersdorf
• Erwin Haidwagner, Hartberg
• Hans-Peter Hohl, St. Ulrich am Waasen 
• Andrea und Karl Koch, St. Martin im Sulmtal
• Natascha und Josef Kowald, Neudorf ob Wildon
• Simon Kröll, Studenzen
• Wolfgang Lorenz, Ölmühle Lorenz, St. Martin im Sulmtal
• Manfred Reissner, Dobl
• Johann Schelch, Dobl
• Alexander Schöllnast, Söchau
• Angelika und Martin Spirk, Königsdorf
• Franz Tropper, St. Veit in der Südsteiermark
• Marlies und Reinhard Walter, St. Stefan im Rosental
• Werner Wonisch, Straden
• Johannes Zach, Fehring
• Eva Maria Zwanzger, Voitsberg

Ölmühle des Jahres 2024 kommt aus Kaindorf

Nicht zu vergessen – zum dritten Mal wurde die "Ölmühle des Jahres" gekürt. Der Titel ging dieses Mal an die Ölmühle Höfler aus Kaindorf bei Hartberg, Platz zwei erreichte die Ölmühle Auer aus Großsteinbach. Der dritte Platz ging an die Ölmühle Schmuck aus Deutschlandsberg.

Sieger bei diesem Bewerb wurde, wer als Lohnpresser im Zuge der Landesprämierung die meisten eingereichten und prämierten Kübiskernöle sowie die meisten Kernöle mit der Höchstpunkteanzahl vorweisen konnte.

Ölmühle des Jahres: Platz 2 für die Ölmühle Auer, im Bild mit ihren Gratulanten (li) und Platz 3 für die Ölmühle Schmuck, im Bild mit ihren Gratulanten (re) | Fotos: Stefan Kristoferitsch