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a.sitzwohl / 18.04.2024

RollAMA-Haushaltspanel 2023

Marktentwicklung Lebensmittel für 2023

Beim RollAMA-Haushaltspanel zeichnen 2800 Haushalte ihre Lebensmitteleinkäufe auf. Im Jahr 2023 hat der durchschnittliche Haushalt 220,60 Euro für Lebensmittel ausgegeben. Am meisten Geld wird für Wurst und Schinken ausgegeben, gefolgt von Milchprodukten, Fleisch sowie Brot und Gebäck. Der Anteil an Bio-Produkten ging leicht zurück, dafür stieg jener von Aktionsprodukten.  

Gemüse / RollAMA-Haushaltspanel
Gemüse / RollAMA-Haushaltspanel | Foto: Pixabay

Der österreichische Lebensmitteleinzelhandel hat sich in den letzten 30 Jahren wesentlich verändert, die AMA-Marketing verfolgt das Einkaufsverhalten seither mithilfe der rollierenden Agrarmarktanalyse (RollAMA). Mitte der 90er-Jahre stieg zunächst das Angebot an Conveniene-Produkten. Im Zuge der steigenden Marktkonzentration wurden Rabatte und Aktionen immer wichtiger. Seit 20 Jahren etwa erhält das Bio-Segment zunehmend mehr Bedeutung, vor allem bei den Eigenmarken von Supermärkten. Ein wichtiges Leitthema wurde die Regionalität der Lebensmittel, die heute vielfach unter dem Begriff der Nachhaltigkeit vorkommt. 

Monatliche Ausgaben für Lebensmittel 2023

Die Auswertungen im RollAMA-Haushaltspanel zeigen, dass die österreichischen Haushalte monatlich durchschnittlich 220,6 Euro für frische Lebensmittel und Fertigprodukte ausgeben. Wurst und Schinken machen den größten Anteil der Ausgaben aus, gefolgt von Milchprodukten, Fleisch und Geflügel sowie Brot und Gebäck. Im Jahr 2023 erreichten die Einkäufe in diesen Warengruppen einen Umsatz von etwa 9,48 Milliarden Euro (+10,2 % im Vergleich zu 2022), während die Mengen stabil blieben oder leicht anstiegen.

Aktionsanteile haben sich seit 2005 verdoppelt, wobei mehr als die Hälfte des Rind- und Schweinefleisches sowie 46 Prozent der Butter rabattiert verkauft wurden. Milch und Fleisch blieben mengenmäßig stabil, während die Ausgaben stiegen, vor allem bei Käse und Fruchtjoghurt. Obst und Gemüse zeigen ein positives Wachstum, insbesondere bei Frischobst und Tiefkühlprodukten. Das Angebot an pflanzlichen Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten wächst, jedoch ist ihr Marktanteil immer noch gering.

Bio-Lebensmittel sind in den letzten 20 Jahren populärer geworden, obwohl ihr Anteil an den Gesamtausgaben 2023 leicht zurückging. Die älteren Haushalte sind nun die größte Käufergruppe von Bio-Produkten. Bei Brot, Gebäck und Mehl stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr, während der Mehlverbrauch aufgrund von Vorräten aus Krisenzeiten leicht zurückging. Bio hat auch in diesem Bereich einen relevanten Anteil.

Insgesamt zeigen die Daten eine Vielzahl von Entwicklungen im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel, wobei Themen wie Regionalität, Nachhaltigkeit und pflanzliche Ernährung zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Was ist das RollAMA-Haushaltspanel?

Die rollierende Agrarmarktanalyse (RollAMA) wird seit 1994 von der AMA-Marketing in Zusammenarbeit mit Consumer Panel Austria GfK und dem Marktforschungsinstitut KeyQUEST durchgeführt. 2.800 österreichische Haushalte führen dazu Aufzeichnungen über ihre täglichen Lebensmitteleinkäufe – von Milchprodukten, Fleisch und Geflügel über Obst und Gemüse (frisch und tiefgekühlt) bis hin zu Fertiggerichten aller Art sowie erstmals Brot und Gebäck. Nicht enthalten sind Außer-Haus-Konsum und Individualeinkäufe. Die Zahlen dieser repräsentativ ausgewählten Haushalte werden statistisch hochgerechnet und geben so Auskunft über die durchschnittlichen Einkäufe der Haushalte. 

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